Sehr geehrte Damen und Herren,
wir nutzen ARIS 9.6 Architect und haben unser Modell fertiggestellt. Zur Optimierung der Abläufe möchten wir in der Simulation nun die auftretenden Häufigkeiten pro Tag einzelner Funktionen variieren. Ein einfaches Beispiel ist als Bild angefügt.
Wenn wir nun das Simulationsexperiment starten, öffnet sich der Experiment-Assistent. Unter 4. wählen wir die zu variierenden Objekte (Funktion 1 und 2) und stellen die auftretenden Häufigkeiten pro Tag ein. In der Statistik werden unsere Eingaben auch angezeigt, die Funktionen aber immer so oft durchlaufen, wie das Startereignis auftritt.
Wie können wir das Problemm lösen, ohne jedes Mal neue Wahrscheinlichkeiten an den Kanten anzugeben?
mit freundlichen Grüßen
Daniel Schlesinger
Bei der Simulation kann man nicht explizit vorgeben, wie oft bzw. wann eine Funktion, die mitten im Prozessfluss auftritt, ausgeführt werden soll. Das hängt davon ab, was vorher im Prozessfluss passiert.
Die Wahrscheinlichkeiten an den Kanten nach einer UND-Regel zu setzen, hat ebenfalls keinen Effekt. Die Simulation schickt bei einer UND-Regel immer eine Prozessmappe durch jede ausgehende Kante, sobald die Regel aktiviert wird.
Falls man in dem einfachen Beispiel will, dass die beiden Funktionen unterschiedlich häufig ausgeführt werden, müsste man mit einer ODER- oder einer XODER-Regel arbeiten. Da hat das Setzen der Wahrscheinlichkeiten auch einen Einfluss.
Diese Regeltypen werden in der Regel bei Entscheidungen verwendet. Deshalb sollte man in einer EPK vor die Regel eine Funktion modellieren, die die Entscheidungstätigkeit beschreibt und nach der Regel jeweils ein Ereignis für jedes Ergebnis der Entscheidung.
Für Simulationsexperimente hat das den Vorteil, dass man die Wahrscheinlichkeiten an den Ereignissen nach der Regel pflegen und damit auch variieren kann. Man muss das also nicht per Hand machen, wie das bei den Wahrscheinlichkeiten an Kanten der Fall wäre.
Sehr geehrter Hr. Angeli,
vielen Dank für die guten Ratschläge. Die Angabe von Wahrscheinlichkeiten an den Ereignissen stellt durchaus eine Kompromisslösung dar, aber wozu kann die Häufigkeit pro Tag für Funktionen und Ereignisse angegeben werden, wenn diese vom Startereignis wieder überschrieben werden?
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Schlesinger
Die Verfügbarkeit von Attributen richtet sich in ARIS nach Objekttypen. Die Häufigkeit pro Tag ist also bspw. an allen Objekten, die den Typ 'Ereignis' oder 'Funktion' haben, verfügbar. Hier wird nicht unterschieden, wo sich die Objekte im Prozess befinden. Eine entsprechende Logik fehlt auch dem Wizard zum Definieren eines Simulationsexperiments.
Man kann auch nicht davon sprechen, dass die Werte überschrieben werden. Es ist schlicht und ergreifend so, dass Prozessinstanzen nur an Startobjekten (bei EPKs sind das immer Ereignisse, bei BPMN-Modellen können das auch Funktionen oder Gateways sein) erzeugt werden und die Simulation dann eben die dazugehörigen Prozessmappen den Prozessfluss runterschickt. Man kann dann nicht einfach innerhalb des Prozessflusses festlegen, dass an einer bestimmten Stelle plötzlich mehr oder weniger Prozessmappen auftreten sollen.